Es gäbe so viel zu sagen, zu schreiben, Stellung zu nehmen zu all dem, was in diesem Land, in Europa, in der Welt vor sich geht. Nicht zuletzt nach den letztsonntäglichen Wahlen - wobei wir hier in Ba-Wü ja immer noch auf einer vergleichsweise "grünen Insel" leben (der in Magdeburg studierende Sohn meinte am Telefon, wenn er es dort oben nicht mehr aushalte, werde er hier Asyl beantragen...).
Aber: ich lasse es bleiben, das Kommentieren und Gedankenformulieren und Sorgenausbreiten. Irgendwie - hab ich keine Lust dazu. Bin müde, fühl mich manchmal "alt". Ein bisschen Frühjahrsmüdigkeit ist vielleicht auch dabei, in diesem momentan noch recht kalten und windigen März.
Aber was gibt es Besseres gegen Kälte, Frühjahrsmüdigkeit und Katerstimmung als eine gehaltvolle, schmackhafte, vitaminreiche heiße Suppe? (Uff - Überleitung geschafft!) ;-)
Eine cremige, angenehm würzige Suppe aus einem in den letzten Jahren wieder in Mode gekommenen Gemüse, das ich unheimlich gerne mag: Pastinaken. Das Rezept habe ich von einer Freundin aus Siebenbürgen, die sie als Vorspeise zu einem typisch ungarischen und ziemlich fleischlastigen Hauptgang serviert hat. Aber sie bildet auch eine prima Grundlage für nachfolgende vegetarische Genüsse.
PASTINAKENSUPPE
Zutaten für 4 - 6 Portionen:
2 - 3 Pastinaken
1 Kartoffel
(ich hatte zwei kleine gekochte übrig, das passt dann auch)
1 Apfel
1 kleine Knoblauchzehe
ca. 1Liter Gemüsebrühe
Schlagsahne (nach Gefühl... so etwa 150ml?)
evtl. etwas Pesto
Salz, Pfeffer, eine Prise Ingwerpulver
Pastinaken putzen und in Stücke schneiden. Den Apfel und die Kartoffel schälen und würfeln (falls man nicht, wie ich, eine fertig gekochte übrig hat, die kommt dann natürlich erst gegen Ende dazu). Knoblauchzehe hacken. Alles zusammen in Butter oder Öl kurz andünsten, mit Brühe soweit auffüllen, dass alles gut bedeckt ist, und weichkochen. Dann das Gemüse pürieren, dabei soviel Brühe nachgießen, dass die Suppe die gewünschte Konsistenz bekommt. Sahne zugießen, mit Salz, Pfeffer und Ingwerpulver (und nach Belieben mit etwas Petersilie) würzen. Nochmals kurz erhitzen.
Sehr gut passt dazu ein Löffelchen Pesto, mit etwas Olivenöl verdünnt und dekorativ in die Suppe gerührt.
So, nun bin ich gespannt, ob ihr die Pastinakensuppe genauso lecker findet wie ich (mit oder ohne Politik... das erinnert mich gerade daran, wie meine Mutter vor Besuchen bei ihrem Bruder - meinem Patenonkel - immer beschwörend sagte: "Aber gell, beim Essen wird nicht über Politik gestritten!!"). :-)
(O je, ein Food-Fotograf wird aus mir in diesem Leben nicht mehr... schnell vor dem Essen noch die Suppe fotografieren, den Teller dabei auf dem Tisch herumschieben, damit er nicht halb in der Sonne und halb im Schatten steht, und das Besteck dabei ganz außer Acht lassen - am Besten hält man es mit Karlsson vom Dach: "Das stört doch keinen großen Geist!" Also: Mahlzeit!)