Dienstag, 22. März 2016

Mein 12tel-Blick im März


...und endlich mal ein bisschen sonnigere AusAnsichten! Die Osterglocken blühen schon seit gut zwei Wochen. Als es zwischendurch Nachtfröste gab, lagen sie morgens zu meinem Entsetzen platt am Boden. Mein Mann tröstete mich: Die kommen wieder hoch, sobald die Sonne scheint! Und tatsächlich, es scheint ihnen nichts ausgemacht zu haben, sie blühen was das Zeug hält, und läuten jetzt zu Beginn der Karwoche schon Ostern ein.
Nun bin ich gespannt, ob man auf dem April-Blick schon blühenden Flieder im Hintergrund sehen wird. Normalerweise blüht der ja erst im Mai, aber hier ist  alles früher dran als droben auf der "rauhen Alb" oder in anderen kühleren Gegenden. Weshalb es mir dann im Sommer auch ganz schnell wieder zu heiß wird... aber nun genieße ich erst mal die Frühlingssonne!


Die bisherigen Blicke auf einen Blick:














Donnerstag, 17. März 2016

Pastinaken statt Politik

Es gäbe so viel zu sagen, zu schreiben, Stellung zu nehmen zu all dem, was in diesem Land, in Europa, in der Welt vor sich geht. Nicht zuletzt nach den letztsonntäglichen Wahlen - wobei wir hier in Ba-Wü ja immer noch auf einer vergleichsweise "grünen Insel" leben (der in Magdeburg studierende Sohn meinte am Telefon, wenn er es dort oben nicht mehr aushalte, werde er hier Asyl beantragen...).
Aber: ich lasse es bleiben, das Kommentieren und Gedankenformulieren und Sorgenausbreiten. Irgendwie - hab ich keine Lust dazu. Bin müde, fühl mich manchmal "alt". Ein bisschen Frühjahrsmüdigkeit ist vielleicht auch dabei, in diesem momentan noch recht kalten und windigen März.
Aber was gibt es Besseres gegen Kälte, Frühjahrsmüdigkeit und Katerstimmung als eine gehaltvolle, schmackhafte, vitaminreiche heiße Suppe? (Uff - Überleitung geschafft!)   ;-)



Eine cremige, angenehm würzige Suppe aus einem in den letzten Jahren wieder in Mode gekommenen Gemüse, das ich unheimlich gerne mag: Pastinaken. Das Rezept habe ich von einer Freundin aus Siebenbürgen, die sie als Vorspeise zu einem typisch ungarischen und ziemlich fleischlastigen Hauptgang serviert hat. Aber sie bildet auch eine prima Grundlage für nachfolgende vegetarische Genüsse.



PASTINAKENSUPPE

Zutaten für 4 - 6 Portionen:

2 - 3 Pastinaken
1 Kartoffel 
(ich hatte zwei kleine gekochte übrig, das passt dann auch) 
1 Apfel
1 kleine Knoblauchzehe
ca. 1Liter Gemüsebrühe
Schlagsahne (nach Gefühl... so etwa 150ml?)
evtl. etwas Pesto 
Salz, Pfeffer, eine Prise Ingwerpulver



Pastinaken putzen und in Stücke schneiden. Den Apfel und die Kartoffel schälen und würfeln (falls man nicht, wie ich, eine fertig gekochte übrig hat, die kommt dann natürlich erst gegen Ende dazu). Knoblauchzehe hacken. Alles zusammen  in Butter oder Öl kurz andünsten, mit Brühe soweit auffüllen, dass alles gut bedeckt ist, und weichkochen. Dann das Gemüse pürieren, dabei soviel Brühe nachgießen, dass die Suppe die gewünschte Konsistenz bekommt. Sahne zugießen, mit Salz, Pfeffer und Ingwerpulver (und nach Belieben mit etwas Petersilie) würzen. Nochmals kurz erhitzen.


Sehr gut passt dazu ein Löffelchen Pesto, mit etwas Olivenöl verdünnt und dekorativ in die Suppe gerührt.
So, nun bin ich gespannt, ob ihr die Pastinakensuppe genauso lecker findet wie ich (mit oder ohne Politik... das erinnert mich gerade daran, wie meine Mutter vor Besuchen bei ihrem Bruder - meinem Patenonkel - immer beschwörend sagte: "Aber gell, beim Essen wird nicht über Politik gestritten!!").    :-) 


(O je, ein Food-Fotograf wird aus mir in diesem Leben nicht mehr... schnell vor dem Essen noch die Suppe fotografieren, den Teller dabei auf dem Tisch herumschieben, damit er nicht halb in der Sonne und halb im Schatten steht, und das Besteck dabei ganz außer Acht lassen - am Besten hält man es mit Karlsson vom Dach: "Das stört doch keinen großen Geist!" Also: Mahlzeit!)

Dienstag, 8. März 2016

Siebenachtel-Veggie... und ein (ganzes) Rezept :-)

Schon seit längerem bin ich am Sammeln und Ausprobieren von guten vegetarischen Rezepten, und das liegt vor allem daran, dass der jüngste Sohn (18) irgendwann  im letzten Jahr beschlossen hat, kein Fleisch mehr essen zu wollen. Aus Gründen des Tierschutzes, aus Protest gegen Massentierhaltung. Nun gibt es hier in der Stadt zwar problemlos Fleisch aus artgerechter Tierhaltung zu kaufen, und wenn man nur ab und zu ein Stück davon isst, kann man es sich auch durchaus leisten. Das war bislang mein "Stil": ich esse schon immer wenig Fleisch, aber wenn ich wirklich Lust darauf habe, lasse ich mir schon mal ein gutes - und möglichst aus anständiger Tierhaltung stammendes - Stück Schmorfleisch oder ein Szegediner Gulasch (mein Mann kocht das ganz wunderbar!) schmecken. Mit Wurst fast aller Art kann man mich allerdings jagen, da fällt mir der Verzicht nicht schwer. Da aber Mann und Söhne doch ziemliche Fleisch- und Wurstliebhaber waren, habe ich mich nicht so sehr um interessante vegetarische Rezepte bemüht, sondern eben nur für mich das Fleisch weggelassen, wenn mir nicht danach war. 

Nun wohnt ja nur noch der Jüngste daheim, und der wollte keine halben Sachen machen, denn "wenn ich nur sehr selten mal ein Würstchen oder ein Schnitzel esse, dann fällt mir das Verzichten viel schwerer als wenn ich es ganz bleiben lasse!" (Ich habe ihn sehr bewundert, als er es ganz zu Beginn seiner Vegetarierzeit fertigbrachte, bei einem Jugendgruppen-Abend von den angebotenen Hot dogs nur die Brötchen zu essen - mit etwas Ketchup...)! 
Ich habe also angefangen, nach wirklich leckeren, vollwertigen Rezepten zu schauen, und ich muss sagen, es macht mir großen Spaß! Das Netz ist voll von tollem Veggie-Essen, und man entdeckt die interessantesten Zutaten-Kombinationen, Abwechslung ist garantiert. Aus Gründen der Vollwertigkeit - vor allem im Blick auf einen 18jährigen, großen und sehr dünnen jungen Mann - und weil wir ihn einfach sehr gerne essen, genehmigen wir uns einmal die Woche Fisch (der Sohn passt auf, dass es welcher aus nachhaltiger Fischerei ist). Und ich für mein Teil setze sehr selten, aber doch ab und zu mit dem Vegetarismus aus und genieße ein Schnitzel vom Schwäbisch-Hällischen Landschwein oder ein Gulasch vom Limpurger Weideochsen. Ich stelle allerdings fest, dass ich immer seltener Lust drauf habe. Man gewöhnt es sich offenbar ab.



Das gilt ein Stück weit sogar für meinen fleischliebenden Mann, der in letzter Zeit immer öfter abwinkt, wenn ich ihm anbiete, zum Veggie-Essen ein schönes Steak oder auch nur eine Bratwurst für ihn in die Pfanne zu hauen: "Ach, ist nicht nötig!" Und das liegt natürlich daran, dass "fleischlos" jetzt eben nicht mehr nur bedeutet, etwas Feines wegzulassen, sondern ganz viel Feines hinzuzufügen. Meine Sammlung von Rezepten, bei deren Verkostung es hieß: "Lecker - kannst du wieder machen!" wächst stetig, und deshalb möchte ich hier regelmäßig das eine oder andere unserer neuen Lieblingsgerichte vorstellen. Ich werde natürlich bei Rezepten aus dem Internet die Quelle angeben, aber da ich  auch manches abwandle - mit Gemüse kann man ja endlos variieren -, findet ihr hier meine jeweilige persönliche Variante.
Und hier kommt gleich das erste Beispiel (irgendwann irgendwo abgeschrieben, ich weiß nicht mehr wo) - mit reichlich gemischtem Salat ergibt es eine leichte Hauptmahlzeit:  


KÜRBIS-RÖSTI MIT JOGHURT-DIP

Man nehme (für 4 Personen):

400 g mehligkochende Kartoffeln
400 g Kürbis
(beides geputzt gewogen)
2-3 Eier (je nach Größe)
2 Esslöffel Mehl
Salz, Pfeffer, Gewürze nach Geschmack


Kartoffeln und Kürbis fein raspeln, mit den Eiern und dem Mehl gründlich vermischen, mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Kurkuma, etwas Ingwerpulver (oder frisch geraspeltem Ingwer, wer's mag), Kräutern... nach Geschmack würzen. Ihr habt da sicher eure eigenen Vorlieben, bei mir wird es jedesmal ein bisschen anders.


Etwa zehn Minuten stehen lassen, dann dünne Puffer in Öl oder Butterschmalz knusprig ausbacken.


Dazu gehört unbedingt ein pikanter Joghurt-Dip. Ich nehme gerne den griechischen Joghurt mit 10% Fett, aber natürlich geht auch 3,5%iger. Bei mir kommt hinein: Zitronensaft, Kräutersalz und gepresster Knoblauch, und wenn vorhanden: frische Salatkräuter. Wenn's schnell gehen muss, passt fertig gekaufter Tzatziki sicher auch gut dazu.




GUTEN APPETIT!
(...oder, um mit Albus Dumbledore zu sprechen: Haut rein!)   :-)

 




Montag, 7. März 2016

Zeitsprung








 
 



Auf der Suche nach einer ganz bestimmten Nähgarnfarbe kruschtelte ich in den alten Nähkästchen meiner (vor fünf Jahren verstorbenen) Mama herum - ein ungeschickter Griff brachte eines zum Kippen und viele Garnröllchen fielen auf den Boden. Da ich nun schon dabei war, leerte ich alles aus und sortierte Unbrauchbares aus und Brauchbares wieder ein, stieß dabei auf manches alte "Schätzchen", ließ mich berühren von der Sorgfalt, mit der kleinste Fadenreste aufgewickelt und aufbewahrt worden waren, freute mich über hölzerne Garnspulen, schöne schwarze Perlmuttknöpfe und längst überholte Söckchengrößen... und fühlte mich ihr dabei so nahe, die in ihrem Leben mit diesen Dingen gearbeitet, sie immer wieder in die Hand genommen hat (einiges davon ist auch sicher noch von meiner Oma, das Rädchen zum Schnitte "durchrädeln" etwa). Es war, als ob das Betrachten und Berühren dieser alltäglichen Dinge einen Zauber ausüben würde, welcher die verfließende Zeit von etwas Trennendem in etwas zutiefst Verbindendes verwandelte...